Junge Talente gestalten die digitale Zukunft der Schweiz

Das Rennen um den «NextGen Hero» Award erreichte gestern Abend an der Preisverleihung seinen Höhepunkt. Im Finale standen sich zwei Digital-Heldinnen und zwei Digital-Helden gegenüber. Wir stellen die Gewinnerin und den Gewinner vor.

Text: Roland Eugster, publiziert am 17. November 2023

Die Gewinnerin und der Gewinner nehmen ihre Awards entgegen.
Übergabe des «NextGen Hero» Awards 2023. V.l.n.r.: Claudia Lienert, Switch, Jessica Farda, Noriware, Monika Schär, Moderation, Tom Kleiber, Switch, Lucas Renfer, Auto-Mate Robotics. Foto: eduard metzler photography

Am 16. November 2023 ging zum vierten Mal der «Digital Economy Award» über die Bühne. Vor den Augen der versammelten ICT-Szene der Schweiz wurden im Zürcher Hallenstadion aus 32 Finalistinnen und Finalisten zehn Gewinner und Gewinnerinnern in sechs Preiskategorien für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet. Darunter Jessica Farda, Studentin an der Universität St.Gallen und Lucas Renfer, Student an der Berner Fachhochschule. Nach einem 90 Sekunden kurzen Livepitch ihrer Projekte «Noriware» und «Auto-Mate Robotics» hat sie das Saalpublikum in der Nachwuchskategorie «NextGen Hero» zur jüngsten Gewinnerin und zum jüngsten Gewinner gewählt.

Wer sind diese jungen Persönlichkeiten und mit welchen Projekten vermochten sie das Fachpublikum zu überzeugen? Im Interview erzählen sie von ihren Visionen und Plänen.

Jessica Farda showing her award certificate
Jessica Farda ist die Gewinnerin in der Kategorie 'NextGen Hero' mit dem Projekt 'Noriware'. Foto: eduard metzler photography

Switch: Liebe Jessica, herzliche Gratulation zum Gewinn des NextGen Hero Award. Bitte erkläre kurz, worum es sich bei deinem Siegerprojekt handelt.
Jessica Farda: Noriware stellt Verpackungsmaterial auf Algenbasis her, das in unserer Umwelt keinen Schaden hinterlässt.

Welche Vision verfolgt ihr damit?
Einerseits ermöglichen wir jedem Brand, dass sie ihr Produkt nachhaltig verpacken können. Andererseits wollen wir auf Algen basierte Verpackungen überall dort einsetzen, wo Plastik als Verpackungsmaterial nicht notwendig ist.

Warum glaubst du, dass sich Noriware beim Saalpublikum gegen deine Konkurrentin durchsetzen konnte?
Unser Projekt entspricht sicher dem Nerv unserer Zeit. Und Plastik ist gerade oft in den Medien. Das sind wohl die wichtigsten Gründe.

Wir gross ist dein Startup derzeit?
Wir sind jetzt sechs Vollzeit- und zwei Teilzeitangestellte. Zudem arbeiten wir mit einem dreiköpfigen F&E-Team der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW zusammen.

In welchem Entwicklungsstadium befindet sich deine Innovation?
Mit unserem Produktionspartner sind wir gerade dabei, erste Versuche mit grösseren Batches durchzuführen. Im Januar 2024 starten wir dann mit Kundentests. Um welches Produkt es sich dabei konkret handelt, darf ich noch nicht verraten.

Wie sehen deine Zukunftspläne mit Noriware aus?
Wir wollen als erstes im Schweizer Markt expandieren. Einen grossen Impact werden wir jedoch erst haben, wenn wir unsere Materialien im asiatischen oder afrikanischen Markt einführen können.

Welchen Tipp gibst du jungen Studierenden, damit sie im nächsten Jahr den NextGen Hero Award gewinnen?
Wenn man etwas cooles gemacht hat, das einen Impact haben kann, dann bekommt man hier die notwendige Visibilität. Dafür bin ich sehr dankbar.

Lucas Renfer showing his award certificate
Lucas Renfer ist der Gewinner in der Kategorie 'NextGen Hero' mit dem Projekt 'Auto-Mate Robotics'. Foto: eduard metzler photography

Switch: Lieber Lucas, auch dir herzliche Gratulation zum Gewinn des NextGen Hero Award. Bitte erkläre kurz, worum es sich bei eurem Siegerprojekt handelt.
Lucas Renfer: Mit Auto-Mate Robotics bringen wir die Robotik Menschen näher, die über keine grossen Programmierkenntnisse verfügen. So können sie Roboter selbständig programmieren, damit diese monotone und automatisierbare Arbeiten übernehmen.

Welche Vision verfolgt ihr damit?
Wir wollen die Programmierung von Robotern revolutionieren und damit KMUs in ihrer Automatisierung unterstützen.

Warum glaubst du, dass sich Auto-Mate Robotics beim Saalpublikum gegen deinen Konkurrenten durchsetzen konnte?
Das ist schwierig zu sagen. Im Saal war die Schweizer Wirtschaft sehr gut vertreten und wir bieten eine ökonomische Lösung vor allem für KMUs an, die zudem den Fachkräftemangel adressiert. Das hat wohl viele angesprochen.

Wir gross ist dein Startup derzeit?
Wir sind 3 Personen, also noch sehr klein.

In welchem Entwicklungsstadium befindet sich deine Innovation?
Nächstes Jahr wollen wir unser Produkt auf den Markt bringen. Nach vielen internen Tests geht es nun gleich nächste Woche los mit Test in einer realen Umgebung und den Mitarbeitenden vor Ort. Wir wollen herausfinden, wo wir bis zur Markteinführung noch nachbessern müssen.

Wie sehen deine Zukunftspläne Auto-Mate Robotics aus?
Natürlich ist die Markteinführung im nächsten Jahr sehr wichtig für unser ganzes Team. Zudem wollen wir unsere Firma weiter aufbauen und gemeinsam die Welt der Robotik revolutionieren.

Welchen Tipp gibst du jungen Studierenden, damit sie im nächsten Jahr den NextGen Hero Award gewinnen?
Versucht es! Auch wenn man nicht gewinnt, ist es eine super Erfahrung. Einen Pitch einzustudieren und vor so vielen Leuten vorzutragen, hat mir sehr viel gebracht. Ich würde es wieder so machen.
 

Jessica Farda, Lucas Renfer, herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg mit euren Startups.

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Senior corporate communications specialist

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